Deutsche Firmenexits: Diese Universitäten bringen die erfolgreichsten Gründer:innen hervor
Jedes Jahr entscheiden sich hunderte Unternehmer:innen in Deutschland für einen Exit – sei es durch Übernahmen, Fusionen oder den Verkauf ihrer Start-ups. Doch welche Universitäten haben sie geprägt? Welche Studienfächer sind besonders oft vertreten? Wir haben uns die Exits der vergangenen zwölf Monate genauer angesehen und analysiert, welche Hochschulen die meisten Gründer:innen mit erfolgreichen Unternehmensverkäufen hervorgebracht haben. Als führender Webhosting-Dienstleister unterstützen wir Unternehmen dabei, sich digital aufzustellen und zu skalieren – eine entscheidende Grundlage für erfolgreiche Exits. Die Untersuchung ist besonders relevant, da 130 von 396 Unternehmen digitale Produkte vertreiben, was zeigt, wie essenziell eine starke digitale Infrastruktur für den Unternehmenserfolg ist.
Ein Firmenexit bezeichnet den vollständigen oder teilweisen Verkauf eines Unternehmens oder von Anteilen daran, meist mit dem Ziel, Gewinne zu realisieren. Typische Exit-Strategien sind der Trade Sale (Verkauf an ein anderes Unternehmen), Börsengang (IPO), Management-Buyout (MBO), Management-Buy-In (MBI), Merger (Fusion) und Secondary Sale (Verkauf an einen anderen Investor).
Inhaltsverzeichnis
Süden als Start-up-Schmiede: Diese Universitäten bringen die meisten Exit-Gründer:innen hervor
Unsere Analyse zeigt, dass die meisten Exit-Gründer:innen des Jahres 2024 aus dem Süden Deutschlands sowie aus Österreich stammen. An der Spitze des Rankings steht die Ludwig-Maximilians-Universität München, die mit 15 Absolvent:innen die größte Anzahl an erfolgreichen Gründer:innen stellt. Unter ihnen sind beispielsweise Max Wittrock, Mitgründer von mymuesli (Mehrheitsanteilsverkauf an Katjes Greenfood), und Andreas Budde, dessen App-Analyse-Unternehmen 42matters von Similarweb übernommen wurde.
Auf den weiteren Plätzen folgen die Technische Universität Wien und die Technische Universität München, die jeweils 13 Absolvent:innen mit erfolgreichen Exits verzeichnen. Diese drei Universitäten vereinen mehr als zehn Prozent aller erfassten Exits auf sich. Die Technische Universität Berlin schließt mit acht Gründer:innen die Spitzengruppe ab. Als erste nicht deutschsprachige Universität belegt die französische ESCP Business School den 16. Platz und hat vier erfolgreiche Gründer:innen hervorgebracht.
Insgesamt liegt die durchschnittliche Anzahl an Exit-Gründer:innen pro Universität bei 2,26. Von den 173 untersuchten Hochschulen liegen 141 unter diesem Durchschnitt. Universitäten und Hochschulen in der Start-up-Hauptstadt Berlin sind mit 20 Absolvent:innen vertreten – ein Anteil von 5,05 Prozent.
Die beliebtesten Studienfächer: Informatik an der Spitze
Besonders spannend ist der Blick auf die Studienfächer der Exit-Gründer:innen. Informatik führt das Ranking mit 17 Absolvent:innen klar an. Unter ihnen sind die Gründer von ProDato oder Getsurance. Auf dem zweiten Platz folgt Wirtschaftsinformatik mit zwölf Absolvent:innen, während der Studiengang Wirtschaft mit neun Absolvent:innen Platz drei belegt. Insgesamt verteilen sich die Exits auf 198 verschiedene Studienfächer, was die Vielfalt der akademischen Hintergründe verdeutlicht.
Master-Abschluss als Grundlage für Gründungserfolge
Der Master-Abschluss ist mit Abstand die häufigste Abschlussart unter den Exit-Gründer:innen 2024. Insgesamt 130 Absolvent:innen – das entspricht 32,83 Prozent – haben einen Master-Titel. Zu ihnen gehören auch Ingo Seebach und Rene Seeber, die mit ihrem Drohnenabwehrunternehmen Dedrone und dessen Übernahme durch den US-Konzern Axon einen der größten Exits des Jahres erzielten. Der Bachelor-Abschluss folgt mit 55 Absolvent:innen auf Platz zwei, während der Diplom-Abschluss mit 47 Absolvent:innen den dritten Rang belegt. Auch Doktorabschlüsse sind mit 43 Absolvent:innen gut vertreten. Weniger verbreitet ist das Staatsexamen mit sieben Absolvent:innen.
Bemerkenswert: Auch ohne akademischen Abschluss ist ein erfolgreicher Exit möglich. Ein prominentes Beispiel ist Tarek Müller, Mitgründer von About You, das derzeit in der Übernahme durch Zalando steht.
Über die Untersuchung
Für unsere Analyse haben wir alle medial erfassten Exits des Jahres 2024 berücksichtigt. Weitere Details zu den Gründer:innen haben wir durch Recherchen auf Social-Media-Plattformen und Unternehmenswebseiten ergänzt. In einigen Fällen konnten jedoch keine Angaben zu Universitäten, Studienfächern oder Abschlüssen gemacht werden, da entsprechende Online-Daten fehlten.